Hauptversammlung der anderen Art

Eine große bör­sen­no­tierte Akti­en­ge­sell­schaft, im Bau­markt­sek­tor tätig, hat jüngst ihre Haupt­ver­samm­lung abge­hal­ten. Sie dau­erte nicht ein­mal eine Stunde, der Auf­sichts­rat war abwe­send, nur des­sen Vor­sit­zen­der erschien, der gleich­zei­tig auch Vor­stands­chef ist. Für Fra­gen war nur ein Zeit­fens­ter von 1 Minute vor­ge­se­hen, sie wur­den nicht oder nur knapp beantwortet. 

Wo gibt es denn so eine miese Cor­po­rate Gover­nance”? Siehe hier oder hier oder hier.

Weiterlesen

The VW meeting and shareholder democracy

On May 8, 2006, Mr. Ple­n­der publis­hed the fol­lowing arti­cle in the Finan­cial Times:
The voting at last week’s annual mee­ting of Volks­wa­gen was faintly redo­lent of demo­cra­tic pro­cess in Sad­dam Hussein’s Iraq. Des­pite vocal cri­ti­cism of Fer­di­nand Piëch, the Ger­man carmaker’s chair­man, he was sup­por­ted by a vote of 98.2 per cent. Chief among his detrac­tors were fund mana­gers DWS, Deka and Her­mes, who tog­e­ther had about 5m shares. Yet only 2.9m out of 163.3m shares were voted against him.
The issues were not tri­vial. Mr Piëch upset many share­hol­ders by voting with the uni­ons to appoint a new per­son­nel direc­tor against the wis­hes of Bernd …

Weiterlesen

Air Berlin: Börsengang als PLC.

Die im Dezem­ber 2005 errich­tete Air Ber­lin p.l.c. ist die zweit­größte Flug­ge­sell­schaft in Deutsch­land; das Vor­gän­ger­un­ter­neh­men wurde 1978 gegrün­det. Air Ber­lin beschäf­tigt mehr als 2.650 Mit­ar­bei­ter. Der Bör­sen­gang könnte bis zu 800 Mio. Euro ein­brin­gen (FAZ v. 21.4.2006). Wenn am 5. Mai 2006 der Han­del im amt­li­chen Markt der Fran­fur­ter Wert­pa­pier­börse beginnt, so gehen dort nicht Aktien (§ 1 Abs. 2 AktG) der Air Ber­lin um, son­dern shares” wer­den gehan­delt — kein Fall von Bör­sia­nerd­eng­lisch, der die Gesell­schaft für deut­sche Spra­che auf den Plan rufen müsste. Viel­mehr sollte sich die gesell­schafts­recht­li­che Szene für den Vor­gang inter­es­sie­ren. Nach­dem im Mit­tel­stand die bri­ti­sche Pri­vate Com­pany Limi­ted by Shares der deut­schen GmbH Kon­kur­renz macht, ent­deckt erst­mals ein …

Weiterlesen

Das Reich des Bösen (italienische Variante)

Am 12.1.2006 trat in Ita­lien eine Gesell­schafts- und Kapi­tal­markt­rechts­re­form in Kraft. Die inter­na­tio­nale Kanz­lei Clea­ry­Gott­lieb infor­miert dar­über in einem Rund­brief. Unter ande­rem wird über eine Rege­lung berich­tet, wonach bör­sen­no­tierte Gesell­schaf­ten ver­schärf­ten Offen­le­gungs- und Kon­troll­pflich­ten unter­lie­gen, wenn sie Toch­ter­ge­sell­schaf­ten in Län­dern haben, die auf der schwar­zen Liste ste­hen (black-lis­ted jurisdictions). 

These juris­dic­tions will be iden­ti­fied by the Minis­try of Jus­tice based on the ade­quacy of their cor­po­rate law pro­vi­si­ons rela­ting to, among other things, (a) the public avai­la­bi­lity of com­pa­nies’ orga­niz­a­tio­nal docu­ments, (b) any mini­mum levels of capi­tal stock, © the pro­tec­tion of sta­ted capi­tal stock, inclu­ding by inde­pen­dent app­rai­sal of the value of non-cash equity con­tri­bu­ti­ons, (d) the estab­lish­ment of super­vi­sory cor­po­rate bodies sepa­rate from …

Weiterlesen