Creditreform Münster („Für Sie vor Ort”) berichtet:
„Bis zum Stichtag 30.06.2009 wurden deutschlandweit rund 12.500 Unternehmergesellschaften gegründet davon 188 im Münsterland. Bei 43 dieser Unternehmen in unserer Region ist oder war der Geschäftsführer oder der Gesellschafter mit harten Negativmerkmalen belastet, d. h. ein privates Insolvenzverfahren ist anhängig, die Vermögenslosigkeit wurde mittels der eidesstattliche Versicherung erklärt oder es erging ein Haftbefehl zur Abgabe der eidesstattlichen Versicherung. Hinzu kommen 16 Betriebe mit weichen Negativmerkmalen, d. h. in der Vergangenheit war beim Geschäftsführer oder Gesellschafter ein Inkassoverfahren anhängig oder es existierte eine Vorfirma mit Zahlungsschwierigkeiten. Somit sind nur 129 der gegründeten Unternehmergesellschaften im Münsterland wirklich „sauber”. Das sind gerade mal rund 68 Prozent.”
Tja, wer hätte das gedacht. Dass die UG Sammelbecken für unseriöse Gründer wird, war vorauszusehen und wurde von Praktikern auch erwartet. Die Probleme, die man schon mit der Limited hatte, realisieren sich jetzt mit der UG, nur legalisiert nach deutschem Recht. Aber man muss den Angelsachsen ja alles nachmachen. Die sind wenigstens so clever, nachgelagert drastisch durchzugreifen (Löschung, Handschellen …)
… und natürlich nicht nur „im Münsterland”. Eine parallele Untersuchung von Creditreform Bielefeld ( http://www.creditreform-bielefeld.de/content/view/168/88/) bestätigt die „Vorbelastung” der UG-Gründer. Dort waren von 88 UGs ebenfalls nur 61 % sauber. Wie mag es dann erst in wirklichen Krisenregionen aussehen?