Ein sehr lesenswerter Artikel von Prof. Dr. Lüder Gerken in der FAZ v. 18.11.2013, dem ich in allem zustimme:
Theorie: „Unternehmen stehen auch auf der Inputfaktorseite im Wettbewerb: Sie konkurrieren um Arbeitskräfte und Kapital. Gerade börsennotierte Kapitalgesellschaften … müssen ihre Leistungsfähigkeit kontinuierlich unter Beweis stellen, um nicht von den Kapitalanlegern abgestraft zu werden. Dies verlangt von ihnen, die besten Führungskräfte einzustellen — unabhängig vom Geschlecht.”
Praxis: „Die erwähnten und weitere Studien zeigen nur eines: Empirisch lässt sich nicht belegen, dass Unternehmen mit einem hohen Frauenanteil in den Führungsetagen erfolgreicher seien.”
Politik: „Warum maßt sich die Politik an, die Aufsichtsräte umzumodeln? Das finanzielle Desaster der staatlichen Landesbanken war möglich, weil in deren Aufsichtsräten Politiker saßen, die von Bankgeschäften nicht genug verstanden. Ob die Besetzung einem politischen Machtkalkül oder einem geschlechtlichen Proporz folgt, ist egal: Gefährlich ist jede Personalentscheidung, die nicht ausschließlich auf der Eignung basiert. …
In der politischen Quotendiskussion geht der für unsere freiheitliche Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung entscheidende Aspekt völlig unter: Selbst wenn Unternehmen mit Frauenquote eindeutig besser dastünden und selbst wenn die Politik mit gutem Beispiel voranginge, so wäre es in einer freiheitlichen Gesellschaft immer noch das Recht des Unternehmens, die Personalentscheidungen unbeeinflusst von staatlicher Manipulation zu fällen — auch wenn es die falschen sein sollten. Das ist die Basis der freiheitlichen Ordnung.”
Keine Chance — wenn es politisch wird, hat die ratio ausgedient. Aber wer ehrlich ist, wusste schon immer, dass es gar nicht um den Erfolg der Unternehmen geht, sondern um Emanzipation und „gläserne Decken”, die man meint, von oben aufbrechen zu können. Ich bin schon gespannt wie eine künftige Quote von 40% in einem dreiköpfigen Aufsichtsrat realisiert wird.
Danke für den Verweis auf den Artikel und Grüße
Ihr U.W.
Moderate 30% sind ein guter Einstieg. Dann 50, aus denknotwendigen Gründen der Gleichbehandlung. Und dann 80, im Zuge positiver Diskriminierung und zum Ausgleich für vergangenes Unrecht. Da Frauen länger leben, sollten sie auch mehr Rente bekommen. Schließlich sind Frauen aufopfernde Mütter und Erzieherinnen von Kindern, was nunmal das Wertvollste unserer Gesellschaft ist. Außerdem sollten Frauen die Hälfte aller Lottogewinne einklagen können, auch wenn sie nicht getippt haben. Kunstwerke von Frauen müssen erhöhte Belobigung erfahren und gesondert bewertet werden, vergleichbar mit sportlichen Wettkämpfen. Frauenparkplätze sind um den Faktor 1,3 zu erweitern. Frauen leben gesundheitsbewusst und dürfen daher den Pizzabringdienst zu Vorzugspreisen in Anspruch nehmen. Frauen sind sanft und im Einklang mit der Natur, so dass die KFZ-Steuer für Frauen um 60% abzusenken ist. Im Gegensatz zu Männern ist für Frauen das äußerliche Erscheinungsbild von Bedeutung. Ästhetische Korrekturoperationen für Frauen sind daher grundsätzlich als Kosten der Allgemeinheit anzusehen und von der Krankenversicherung zu tragen. Analog zu Discotheken, Singlebörsen, Partnervermittlungen, Flirtlines etc. ist Frauen freier Eintritt zu gewähren für: Kino und Konzerte, Museen, Freizeitparks und Aussichtstürme. Frauen bereichern das soziale Wohnumfeld und haben daher Anspruch angemessene Mietzinskürzungen. Kommunikationsfreude als Ausdruck der natürlichen Weiblichkeit soll mit kostenlosen Breitband-Internetzugängen gefördert werden. Die Stromversorger werden angewiesen, den Energieverbrauch im Bad nicht zu berechnen. Neben Ganztagsschulen und Kitaplätzen sind von den Kommunen Einkaufs- und Haushaltshilfen bereitzustellen. Den Privatsendern wird auferlegt, den Anteil an frauenverherrlichenden Gesprächsrunden und Telenovelas bis 2020 sukzessive auf 95% zu erhöhen. Nobelpreise sind im Wechsel an weibliche und männliche Nominierte zu vergeben. Historische Leistungen von Männern sind darauf zu überprüfen, ob sie nicht auch auf das Wirken von Frauen zurückgeführt werden könnten. Enzyklopädische Artikel sind entsprechend relativierend zu korrigieren. Muttertag ist jeweils der zweite Sonntag eines Monats von März bis November.
Die Wahrheit ist doch — ich sehe es ganz gut bei der TELEKOM, dass Führungskräfte ein closed-shop einer speziellen Art Männergesellschaft sind. Die Statistik und Mathematik spricht dagegen, dass bei einer Auswahl nur nach Eignung überwiegend Männer herauskommen. Es müßte ja dann so sein, dass die Quote heute schon übererfüllt wäre.
Ich halte das auch für ein untaugliches Mittel, aber die Mär, es würde jetzt nach Eignung entschieden, ist ein Witz. Man muß sich nur einmal die Gruppen, Grüppchen, Familienbande usw. anschauen, die sich einander hochhangeln.
LG Marc Ballay (Essen/Ruhr
„Man muß sich nur einmal die Gruppen, Grüppchen, Familienbande usw. anschauen, die sich einander hochhangeln.”
Das ist mitunter so und hat auch vielen Unternehmen schon das Genick gebrochen.
Nur wird die Sache nicht besser, wenn durch staatlich verordneten Nepotismus noch eine Gruppe an leistungsbefreiten SchmarotzerInnen hinzukommt, von der Grundgesetzwidrigkeit mal ganz abgesehen.
Und es ist auch nicht allzuschwer zu erraten: Was sollte dann noch verhindern, als nächstes Quoten für Homos, Muslime, ‚anders Begabte‘, etc. einzuführen?
In China halten sie sich die Bäuche vor Lachen…
Ach ja, Herr Ballay, eine Frage hätte ich dann doch noch:
” Die Statistik und Mathematik spricht dagegen, dass bei einer Auswahl nur nach Eignung überwiegend Männer herauskommen.”
Da sollten Sie vielleicht nochmals statistisch und mathematisch nachdenken.
In einem Studiengang- sagen wir Maschinenbau- sind 90% männlich, 10% weiblich. Wie wird die Verteilung männlich zu weiblich bei den sagen wir zehn besten sein?
Sie sehen also, daß die Ingenieurs- Führungsriegen bei VW zwangsläufig männerdominiert sein müssen. Es sei denn, Sie machen sich die abstruse feministische Logik zu eigen, daß die Qualifikation der Soziopolitoworkerin aus dem Kinderhort, die der Juristin aus der Rechtsabteilung, die der Historikerin aus dem Museum als GLEICH zu behandeln sind.
Der Sturm tobt, die See bebt, der Kahn droht zu kentern. Dann erklingt der erlösende Ruf: „Gebt der Anja das Kommando. Mit ihrer sozialen Kompetenz wird sie das Schiff retten!”
Schon heute sind ca. 15% der Aufsichtsräte in DAX Unternehmen weiblich. Die meisten Aufsichtsräte sind entweder Wirtschaftswissenschaftler oder Juristen. Diplom-Ingenieure stellen nur 7% der Aufsichtsratsmitglieder. Dem Vorkommentator schlage ich vor, einmal die Zusammensetzung des Aufsichtsrates der Volkswagen AG auf deren Homepage nachzuschlagen. Wäre es also eine Katastrophe, wenn es mehr weibliche Aufsichtsräte gäbe. Sicher dann, wenn diese genauso „ausgewählt” würden, wie derzeitig Männer, welche diese Funktion ausüben.
Aber so ist das eben, wenn man ständig nach dem Staat ruft. Dann bekommt ihn auch dort, wo man ihn nicht haben will. Mitleid ist also fehl am Platz. In der Schweiz wird übrigens im November eine Volksabstimmung zur Begrenzung der Managergehälter (1:12 Initiative) abgehalten.
Ich möchte einen einklagbaren Rechtsanspruch als Fotomodell.
.. Männer wacht auf! Sitzen derzeit wirklich die bestqualifizierten Männer in den Vorstandsetagen — oder sind es nicht oft Quotenmänner aus politischen Netzwerken …??? Nachzulesen in „Gender Balance” von Peter Jedlicka!
J. Regus