Verheugen: Klimasturz“ im europäischen Unternehmensrecht

Regu­lie­rung wird Trumpf! Einen Para­dig­men­wech­sel („Kli­ma­sturz”) zunächst für den Finanz­sek­tor, dann auch für das Recht der übri­gen Unter­neh­mens­trä­ger, beschrieb der frü­here EU-Indus­trie­kom­mis­sar Gün­ter Ver­heu­gen auf der 9. Kon­fe­renz Deut­scher Cor­po­rate Gover­nance Kodex in Ber­lin (Video der Rede).

Aus dem Bericht (J.Jahn) in der FAZ v. 18.6.2010, S. 12: Die EU sei ent­schlos­sen, tief in die unter­neh­me­ri­schen Frei­hei­ten ein­zu­grei­fen. In Deutsch­land dürfe man sich dar­über nicht täu­schen, sagte der SPD-Poli­ti­ker: Der Wille zu Ein­grif­fen geht im Euro­pa­par­la­ment quer durch sämt­li­che Frak­tio­nen”. Der Phan­ta­sie seien keine Gren­zen gesetzt, was alles mög­lich sei. In einem Grün­buch habe die Kom­mis­sion euro­pa­weite Regeln zur Cor­po­rate Gover­nance vor­ge­schla­gen, sagte Ver­heu­gen. Aber auch sonst sei kein Rechts­ge­biet mehr vor dem Zugriff des euro­päi­schen Gesetz­ge­bers sicher — auch sol­che, die eigent­lich aus­drück­lich einer Har­mo­ni­sie­rung ent­zo­gen seien, kri­ti­sierte Ver­heu­gen. Dafür schaffe der Euro­päi­sche Gerichts­hof wei­tere Ein­falls­tore. Die euro­päi­schen Regeln, die kom­men wer­den, wer­den auf die deut­sche Unter­neh­mens­ver­fas­sung keine Rück­sicht neh­men”, warnte er. Das Grün­buch sei der Beginn einer brei­ten Gesetz­ge­bungs­in­itia­tive mit weit­rei­chen­den Fol­gen: Da bleibt kein Auge tro­cken.” So drohe eine Vor­schrift, Vor­stände jedes Jahr neu bestel­len zu müs­sen. Nach sei­ner Erfah­rung sei die Kom­mis­sion nicht mehr zu stop­pen, wenn sie erst ein­mal in Gang gekom­men sei: Der Point-of-no-return ist bereits über­schrit­ten.” Brüs­sel sei tra­di­tio­nell indus­trie­feind­lich, die eigent­lich trei­bende Kraft dort sei das Glück des Kon­su­men­ten”. Mana­ger wür­den zu Sün­den­bö­cken gestempelt.” 

Hier das Grün­buch, auf das sich Ver­heu­gen bezieht. 

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