„Hauptversammlungen sind das romantische Großversprechen der Marktwirtschaft. Die Eigentümer von Aktiengesellschaften sollen einmal im Jahr Vorstand und Aufsichtsrat kritisieren und die Marschroute ihres Unternehmens festlegen. Wenn zwischendurch etwas Wichtiges ansteht, gibt es eine außerordentliche Hauptversammlung. Basisdemokratie in ziemlich reiner Form.”
(DIE WELT, 2013: Beim „Kasperletheater” für Aktionäre von Praktiker).
„Dividenden, Bilanzgewinne, Kapitalerhöhungen? Von wegen – die Themen auf deutschen Hauptversammlungen reichen von politischen Diskussionen bis hin zu privaten Problemen. Der eigentliche Sinn und Zweck der Aktionärstreffen tritt häufig in den Hintergrund.”
(IMPULSE, 2013: Alle Macht den Aktionären: Zirkusarena Hauptversammlung).
„Die letzten Hauptversammlungen großer Gesellschaften haben gezeigt, daß eine bestimmt auftretende Verwaltung, ohne dabei das Aktienrecht zu verletzen, die Debatten in Grenzen und auf einem Niveau halten kann, das einer Versammlung von Aktionären nun einmal angemessen ist. Keine Verwaltung wird einer Kritik ausweichen können, wenn sie in vernünftiger Form vorgetragen wird und wenn sie „Hand und Fuß” hat. Aber jede Verhandlungsleitung muß sich und die Mehrzahl der anwesenden Aktionäre vor notorischen Querulanten schützen, die das Forum einer Hauptversammlung neuerdings geflissentlich mit einer Zirkusarena zu verwechseln pflegen. Die Periode, in der ein einzelner Aktionär mehrere hundert Mitaktionäre stundenlang durch Fragen aufhalten konnte, deren Sinn ihm selbst nicht einmal klar war, scheint jetzt vorbei zu sein.”
(DIE ZEIT, 1959: Gestraffte HV der Commerzbank).
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