Aktionäre auf Absahnertour” (?)

Unter die­ser rei­ße­ri­schen Über­schrift erscheint einer der publi­zis­ti­schen Sai­sonar­ti­kel zur Haupt­ver­samm­lungs­zeit, die­ses Mal Spie­gel online. Aus frü­he­ren Tagen wird berich­tet, die scham­lo­ses­ten Aktio­näre lie­ßen sich dort <HV-Buf­fet> Schwei­ne­me­dail­lons und Krab­ben­sa­lat in Plas­tik­do­sen abfül­len, genug für das Mit­tag­essen der kom­men­den Woche.” Doch was im Jahr 2006 die Absah­ner­tour sein soll, wird in dem gesam­ten Arti­kel nicht klar. 

In die­sem Jahr könn­ten in den Ver­samm­lungs­hal­len beson­ders viele Sitz­rei­hen frei blei­ben”, heißt es dort im Zusam­men­hang mit den sin­ken­den HV-Prä­sen­zen. Aber die phy­si­sche Anwe­sen­heit (oder auch Nicht­an­we­sen­heit) vie­ler tau­send Klein­ak­tio­näre hat allen­falls mar­gi­na­len Ein­fluss auf die Prä­senz­quote, die sich aus dem ver­tre­te­nen Grund­ka­pi­tal errech­net. Es gilt das Kapital‑, nicht das Kopf­prin­zip. Vor allem aus­län­di­sche Fonds (denen idR nicht an Ein­fluss­nahme auf das Manage­ment gele­gen ist — Aus­nah­men bestä­ti­gen die Regel) neh­men ihre Stimm­rechte nicht wahr. Das mag teil­weise orga­ni­sa­to­ri­sche Gründe haben, die aber sofort bewäl­tigt wären, wenn die Betei­li­gung an der Haupt­ver­samm­lung mit einem Geld­bo­nus belohnt würde. Sobald der Fond­ma­na­ger die Chance zu einer Zusatz­ein­nahme hat, wird er sie wahr­neh­men. Wer Prä­sen­zen stei­gern will, sollte kei­nen Krab­ben­sa­lat anbie­ten, son­dern Moneten. 

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