The VW meeting and shareholder democracy

On May 8, 2006, Mr. Ple­n­der publis­hed the fol­lowing arti­cle in the Finan­cial Times:
The voting at last week’s annual mee­ting of Volks­wa­gen was faintly redo­lent of demo­cra­tic pro­cess in Sad­dam Hussein’s Iraq. Des­pite vocal cri­ti­cism of Fer­di­nand Piëch, the Ger­man carmaker’s chair­man, he was sup­por­ted by a vote of 98.2 per cent. Chief among his detrac­tors were fund mana­gers DWS, Deka and Her­mes, who tog­e­ther had about 5m shares. Yet only 2.9m out of 163.3m shares were voted against him.
The issues were not tri­vial. Mr Piëch upset many share­hol­ders by voting with the uni­ons to appoint a new per­son­nel direc­tor against the wis­hes of Bernd …

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Markt für Stimmrechtsvertretung auf Hauptversammlungen im Entstehen?

Vor 11 Jah­ren haben Baums und Ran­dow gefor­dert (Arbeits­pa­pier Nr. 1/95), den Markt für pro­fes­sio­nelle Stimm­rechts­ver­tre­tung der Aktio­näre wie folgt zu regu­lie­ren: Die Min­dest­vor­aus­set­zun­gen eines sol­chen Mark­tes sind die Zulas­sung nur pro­fes­sio­nel­ler Anbie­ter, eine Ver­gü­tung der Stimm­rechts­ver­tre­ter durch die betrof­fe­nen Gesell­schaf­ten selbst, die Aus­wahl der Stimm­rechts­ver­tre­ter durch die Haupt­ver­samm­lung und end­lich die Beschrän­kung wei­sungs­freier Stimm­rechts­ver­tre­tung auf sol­che Ver­tre­ter, die kei­ner­lei wei­tere Geschäfts­be­zie­hun­gen mit dem kon­trol­lier­ten Unter­neh­men unter­hal­ten.” Ins­be­son­dere die Ver­gü­tung der Stimm­rechts­ver­tre­ter durch die Gesell­schaft stieß damals auf Ablehnung. 

Wenn neu­este Indi­ka­to­ren zutref­fen, könnte sich der beschwo­rene Markt für Stimm­rechts­ver­tre­tung ganz ohne die­sen regu­la­to­ri­schen Auf­wand bil­den. Die FAZ v. 11.5.2006, S. 25 berich­tet, dass die HV-Prä­sen­zen wie­der leicht zuneh­men.

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Übernahmerichtlinie-Umsetzungsgesetz: Anhörung im Finanzausschuss

Der Finanz­aus­schuss des Deut­schen Bun­des­ta­ges hat am 10.5. eine Anhö­rung zu dem Ent­wurf eines Über­nah­me­richt­li­nie-Umset­zungs­ge­set­zes ver­an­stal­tet. Dabei waren der Zen­trale Kre­dit­aus­schuss der deut­schen Ban­ken, die Deut­sche Börse AG, die Bun­des­an­stalt für Finanz­dienst­leis­tungs­auf­sicht, der Bun­des­ver­band der Deut­schen Indus­trie,
der Deut­sche Gewerk­schafts­bund, die Alli­anz AG, die Deut­sche Schutz­ver­ei­ni­gung für Wert­pa­pier­be­sitz, das Insti­tut der Wirt­schafts­prü­fer in Deutsch­land, die Schutz­ge­mein­schaft der Kapi­tal­an­le­ger, der Ver­band der Aus­lands­ban­ken in Deutsch­land, der Bun­des­ver­band Invest­ment und Asset Manage­ment, der Deut­sche Anwalts­ver­ein, das Deut­sche Akti­en­in­sti­tut sowie zwölf Einzelsachverständige. 

Aus der Pres­se­mit­tei­lung des Deut­schen Bundestags: 

Der Bun­des­ver­band der Deut­schen Indus­trie befür­wor­tete den Ent­wurf. In vie­len Punk­ten komme er den Inter­es­sen der deut­schen Wirt­schaft ent­ge­gen. Aller­dings schlage man eine Her­ab­set­zung der Schwelle für ein so genann­tes Squeeze-out vor. …

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Boris Becker muss Finanzierungszusage erfüllen (Sportgate AG)

An die­je­ni­gen, die es angeht: Ich ver­pflichte mich hier­mit gegen­über der Sport­gate AG i.G. sowohl unver­züg­lich jeg­li­che Ver­luste, die wäh­rend des Geschäfts­gan­ges ein­tre­ten, bis zu einer Summe von 1,5 Mil­lio­nen Euro mit­tels geeig­ne­ter Maß­nah­men aus­zu­glei­chen, als auch die Ver­sor­gung der Gesell­schaft in die­ser Zeit mit flüs­si­gen Mit­teln sicher zu stel­len, so dass die Gesell­schaft jeder­zeit ihren finan­zi­el­len Ver­pflich­tun­gen nach­kom­men kann…“ 

Braucht man für die Gül­tig­keit die­ser Zusage einen Notar? Ja, wenn es sich um eine Schen­kung han­delt (§§ 125 S. 1, 518 Abs. 1 S. 2 BGB). Aber das ist keine. Der 2. Zivil­se­nat des BGH hat die Ein­ord­nung als Schen­kung durch das OLG MÜn­chen als eine grund­le­gende Ver­ken­nung der Rechts­na­tur von Finan­zie­rungs­ver­ein­ba­run­gen zwi­schen …

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Mobilcom AG / freenet AG Verschmelzung: LG Kiel hat Bedenken

Den Begriff der Insi­der­infor­ma­tion” (§ 13 WpHG) legt die neuere Pra­xis weit aus; dazu wird auch eine ledig­lich der Vor­be­rei­tung der eigent­li­chen Ver­hand­lung die­nende rich­ter­li­che Zwi­schen­äu­ße­rung im Frei­ga­be­ver­fah­ren (§ 16 Abs. 3 UmwG) gezählt.
Die Mobil­com AG mel­det heute Abend gem. § 15 WpHG: 

Das Land­ge­richt Kiel hat in einem heute der Gesell­schaft zuge­gan­ge­nen Beschluss, der der Vor­be­rei­tung des für den 20. Juni 2006 geplan­ten Ter­mins zur münd­li­chen Ver­hand­lung dient, nach vor­läu­fi­ger Bewer­tung Beden­ken gegen die sofor­tige Frei­gabe der Ver­schmel­zung erho­ben … Das LG Kiel bezwei­felt das Vor­lie­gen eines vor­ran­gi­gen Ein­tra­gungs­in­ter­es­ses und stellt die Wirk­sam­keit des Zustim­mungs­be­schlus­ses der Haupt­ver­samm­lung der Gesell­schaft zum Ver­gleich mit der France Télé­com S.A. im Januar 2003 sowie des­we­gen auch die Wirk­sam­keit des Ver­gleichs selbst …

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Keine Konzernhaftung des Staates wegen UMTS-Lizenzerwerb durch die Deutsche Telekom AG

Beck-Aktu­ell mel­det: Das Ober­lan­des­ge­richt Köln hat ent­schie­den, dass einem Aktio­när der Deut­schen Tele­kom AG keine akti­en­recht­li­chen Scha­dens­er­satz­an­sprü­che gegen die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land wegen der Teil­nahme der Tele­kom an der so genann­ten UMTS-Ver­stei­ge­rung im Jahre 2000 zuste­hen. Der Klä­ger hatte argu­men­tiert, die Bun­des­re­pu­blik als dama­li­ger Mehr­heits­eig­ner habe die Tele­kom zu die­sem nega­ti­ven Geschäft ver­an­lasst (Urteil vom 27.04.2006, Az.: 1890/05, nicht rechtskräftig).” 
Dazu die Klar­stel­lung, dass der Klä­ger nicht für sich selbst Scha­den­er­satz begehrte, son­dern er hat den (ver­meint­li­chen) Ersatz­an­spruch der Gesell­schaft (Deut­sche Tele­kom AG) gel­tend gemacht und Leis­tung an die Gesell­schaft gefor­dert (§ 317 Abs. 4, § 309 Abs. 4 Sätze 1 und 2 AktG). 
Zur Sache sel­ber: man wird die
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KarstadtQuelle: ein Holzmüller-Fall?

Ange­nom­men, das Unter­neh­men der AG sei nach der Ver­äu­ße­rung von Immo­bi­lien für 4,5 Mrd. Euro nur noch 1 Mrd Euro wert. Muss der Vor­stand den Ver­kaufs­vor­gang der Haupt­ver­samm­lung vorlegen? 

Dar­über wird nach einem Bericht der FTD bei der Kar­stadt­Quelle AG gestrit­ten. Ein Blick in das Akti­en­ge­setz ergibt, dass § 179a AktG nicht ein­greift, denn es geht nicht um die Über­tra­gung des gan­zen Gesell­schafts­ver­mö­gens. Aber es gibt ja auch noch die Recht­spre­chung des BGH, die sich in zwei Fäl­len 1982 (Holz­mül­ler) und 2004 (Gela­tine) mit Teil­über­tra­gun­gen befasst hat. Dort wurde eine 80%-Richtschnur genannt, doch wor­auf sie sich bezieht (Bilanz­summe, Umsatz, Betriebs­ver­mö­gen, Gewinn­an­teil) bleibt vor­erst unge­klärt. Nähe­res zur BGH-Recht­spre­chung in einer Prä­sen­ta­tion, die einer mei­ner Stu­den­ten vor­ge­legt hat. 

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