Dazu habe ich im Rechtsboard v. 27.12.2017 (Handelsblatt/Der Betrieb) prognostiziert und ein wenig spekuliert.…
WeiterlesenJahr: 2017
5. Geldwäscherichtlinie ist „durch” (Update-Korrektur)
Die weiteren Änderungen der Richtlinie (EU) 2015/849 zur Verhinderung der Nutzung des Finanzsystems zum Zwecke der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung („5. Geldwäsche-RL”) sind praktisch beschlossen. Heute wird im Ausschuss der Ständigen Vertreter (Rat) über das Ergebnis der Trilog-Verhandlungen befunden. Änderungen an dem am vergangenen Freitag erreichten Kompromisstext dürfte es nicht mehr geben.
Update-Korrektur (28.12.) — einem freundlichen Hinweis (besten Dank!) folgend: Nur für Trusts und ähnliche Rechtsgestaltungen wird nach wie vor ein „berechtigtes Interesse” für die Einsichtnahme verlangt (Art. 31 Abs. 4 lit. c). Hingegen soll jede Person („any member of general public”) Einsicht in das Transparenzregister für Gesellschaften („corporate and other legal entities”) erhalten (Art. 30 Abs. 5 lit. …
WeiterlesenVirtuelle und hybride Hauptversammlungen
Ein White Paper des HV-Dienstleisters Computershare behandelt den internationalen Stand der virtuellen und hybriden Aktionärstreffen. In Deutschland muss eine Präsenz-HV stattfinden, optional kann eine Online-Zuschaltung erfolgen (§ 118 I 2 AktG) — also hybrid. Andere Länder (z.B. England, Kanada, Spanien, Dänemark, z.T. USA) ermöglichen eine vollständig digital organisierte Beschlussfassung der Aktionäre — das mag man „virtuell” nennen. Das White Paper macht konkrete Vorschläge, wie ein solches „virtual meeting” zu organisieren ist. Im Übrigen darf man die EU-Kommissionsinitiative zur Digitalisierung des Unternehmensrechts, die Anfang 2018 kommen soll, auch mit Blick auf den HV-Prozess mit Spannung erwarten.…
Weiterlesen„Staatliche Gerichte für wirtschaftsrechtliche Streitigkeiten stärken”
Ja, auch die Justiz steht im Wettbewerb, insbesondere bei wirtschaftsrechtlichen Gegenständen: mit Schiedsgerichten, außergerichtlichen Verfahren und international mit anderen EU-Staaten, die dafür Rechtsprechung „anbieten” (s. auch hier). Mein Düsseldorfer Kollege Rupprecht Podszun und sein Mitarbeiter Tristan Rohner haben diese Entwicklung untersucht (hier!). Ihr Resümee:
„Die Minderung des Einflusses staatlicher Gerichte im Wirtschaftsrecht ist kritisch zu beurteilen: Eine besonders wichtige Materie wird dann nicht mehr durch die Justiz geprägt. Für Betroffene besteht die Gefahr, dass sie Einbußen bei der Gewährleistung ihrer Rechte hinnehmen müssen. Richterinnen und Richter könnten ihre Fähigkeiten nicht mehr an wirtschaftlich bedeutsamen, professionell vertretenen Fällen schulen.
Handlungsbedarf besteht. Im EU-Ausland (z.B. Belgien, Niederlande, Frankreich) wurden in Reaktion auf den Brexit Justizreformen angestoßen, um die Standortattraktivität zu stärken. Die Kammern für Handelssachen, …
WeiterlesenNichtigkeit bei fehlerhafter Niederschrift der HV
Ein neues BGH-Urteil (10.10.2017, II ZR 375/15) befasst sich mit der Sanktion einer nicht perfekten Niederschrift einer Hauptversammlung. Wenn dort nur eine offene Abstimmung vermerkt wurde, soll Nichtigkeit der Beschlüsse die Folge sein. „Offen kann in verschiedener Weise abgestimmt werden (durch Zuruf, durch Handerheben, durch andere Gesten).“ Auch bei einer 2‑Personen-HV muss die Gestik der Akteure notariell protokolliert werden, so der BGH. Das wirkt überdreht. Die Bagatelle konnte im Fall des BGH repariert werden. Jedoch gibt sie Anlass, die drakonische Nichtigkeitsfolge bei formellen Mängeln auf den Prüfstand zu stellen. S. mein Beitrag im Rechtsboard v. 22.11.…
WeiterlesenKonflikt im ZGR-Herausgeberkreis
Die Herausgeber der ZGR (und ECFR) haben am 9.11.2017 beschlossen, Prof. Dr. Heribert Hirte auszuschließen. S. auch hier.
Dazu liegen Erklärungen von beiden Seiten vor: Hirte v. 9.11.2017, die verbliebenen Herausgeber v. 14.11.2017.…
Appetitus Socialis Berolinensis — Unternehmensrecht in der Berliner Republik
Notiert: Ein lesenswerter Beitrag von J. Thiessen über das Unternehmensrecht seit etwa einem Vierteljahrhundert („Berliner Republik”), vor allem mit Blick auf die Akteure: Gesetzes- und Dogmengeschichte nebst Kolportagen und Anekdoten.…
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