Gesellschafterliste nach dem MoMiG: von wem kommt die Mitteilung und reicht sie aus?

Seit Inkraft­tre­ten des MoMiG am 1.11.2008 gibt es eine neu kon­zi­pierte Liste der Gesell­schaf­ter” (§ 40 GmbHG). Diese im Han­dels­re­gis­ter auf­ge­nom­mene Gesell­schafter­liste legi­ti­miert die dort notier­ten Per­so­nen gegen­über der GmbH (§ 16 I GmbHG). Sie bil­det zudem die Grund­lage für den gut­gläu­bi­gen Erwerb eines Geschäfts­an­teils (§ 16 III GmbHG). Daher ist es sehr wich­tig, wie jemand auf die Liste kommt oder von ihr gestri­chen wird. Das Gesetz spricht lapi­dar von Mit­tei­lung und Nach­weis”. Auf wes­sen Mit­tei­lung hin die Ände­rung der Liste erfolgt, ist unbestimmt. 

Bei der Aus­lands­be­ur­kun­dung einer Anteils­über­tra­gung ist der deut­sche Notar nicht betei­ligt (und der aus­län­di­sche Notar jeden­falls nicht ein­rei­chungs­pflicht nach § 40 II GmbHG), so dass die Füh­rung der …

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Vereinbarter Nachrang bei Gesellschafterdarlehen – bis Ende 2010, und dann?

Der neue alte Über­schul­dungs­be­griff des § 19 II InsO gilt v. 18.10.2008 bis zum 31.12.2010 (Art. 5, 6 III, 7 FMStG). Ab dem 1.11.2008 wird § 19 II InsO ein wei­te­rer Satz ange­fügt (durch Art. 9 Nr. 4 MoMiG), sinn­ge­mäß: Gesell­schaf­ter­dar­le­hen, für die ein Nach­rang ver­ein­bart wurde, sind nicht als Ver­bind­lich­kei­ten zu berück­sich­ti­gen. Damit will das Reform­ge­setz eine Streit­frage zum noch gel­ten­den Recht klären.

Aber was gilt in 26 Mona­ten, ab Januar 2011? Dann tritt ein § 19 II InsO in Kraft, der im Wort­laut der bis zum 17.10.2008 gel­ten­den Fas­sung ent­spricht (Art. 6 III FMStG) …

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Erster! Kommentar zum GmbHG idF MoMiG

Noch nicht im Bun­des­ge­setz­blatt, aber schon kom­men­tiert: das (wahr­schein­lich ab 1.11. gel­tende) neue GmbH-Gesetz, erläu­tert auf fast 600 S. von Dr. Hart­mut Wicke, LL.M., Notar in Mün­chen. Das Werk ist soeben erschie­nen im Ver­lag C.H.Beck, der damit über sechs Kom­men­tare zum GmbHG ver­fügt (incl. Rowed­der <Ver­lag Vah­len> und dem ange­kün­dig­ten Münch­Komm z. GmbHG). Das sollte rei­chen für den in jedem Fall umfang­rei­chen Bera­tungs­be­darf” (Vor­wort Wicke) bei dem lt. Regie­rungs­be­grün­dung MoMiG dere­gu­lier­ten” (sic!) neuen Recht.…

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Renovating the German Private Limited Company

Das Ger­man Law Jour­nal erscheint mit einer Spe­zi­al­aus­gabe zur GmbH-Reform

Intro­duc­tory Edi­to­rial: Reno­vat­ing the Ger­man Pri­vate Limi­ted Com­pany — Spe­cial Issue on the Reform of the GmbH — - Gre­gor Bachmann

The Reform of Ger­man Pri­vate Limi­ted Com­pany: Is the GmbH Ready for the 21st Cen­tury? — - Michael Beurs­kens and Ulrich Noack

The New Unter­neh­mer­ge­sell­schaft (Entre­pre­neu­rial Com­pany) and the Limi­ted – A Com­pa­ri­son — - Jes­sica Schmidt

Share­hol­der Loans in Cor­po­rate Insol­vency – A New Approach to an Old Pro­blem — - Dirk A. Verse

Lia­bi­lity of the Mana­ging Direc­tor and the Share­hol­der in the GmbH (Pri­vate Limi­ted Com­pany) in Cri­sis — - Mat­thias Casper

The Acqui­si­tion of GmbH Shares in Good Faith — - Chris­tian Altgen

Cash Poo­ling Under the Revi­sed Ger­man Pri­vate Limi­ted Com­pa­nies

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MoMiG im Bundesrat

Heute wird das MoMiG im Bun­des­rat behan­delt – oder bes­ser: nicht eigens behan­delt, denn einen Antrag auf Ein­be­ru­fung des Ver­mitt­lungs­aus­schus­ses gemäß Art. 77 Abs. 2 GG wird es nicht geben. Damit ist das Gesetz zustande” (Art. 78 GG) gekom­men. Nach Aus­fer­ti­gung durch den Bun­des­prä­si­den­ten und Ver­kün­dung im Bun­des­ge­setz­blatte (Art. 82 GG) kann es in Kraft tre­ten. Gem. Art. 25 MoMiG wird das der erste Tag des auf die Ver­kün­dung fol­gen­den Kalen­der­mo­nats sein (also wahr­schein­lich der 1.11.2008).…

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MoMiG: Nutzungsüberlassung reloaded

Der Bun­des­tag hat auf Vor­schlag des Rechts­aus­schus­ses eine Rege­lung zur Nut­zungs­über­las­sung im MoMiG getrof­fen. § 135 Abs. 3 InsO wird lauten: 

Wurde dem Schuld­ner von einem Gesell­schaf­ter ein Gegen­stand zum Gebrauch oder zur Aus­übung über­las­sen, so kann der Aus­son­de­rungs­an­spruch wäh­rend der Dauer des Insol­venz­ver­fah­rens nicht gel­tend gemacht wer­den, wenn der Gegen­stand für die Fort­füh­rung des Unter­neh­mens des Schuld­ners von erheb­li­cher Bedeu­tung ist. Für den Gebrauch oder die Aus­übung des Gegen­stan­des gebührt dem Gesell­schaf­ter ein Aus­gleich; bei der Berech­nung ist der Durch­schnitt der im letz­ten Jahr vor Ver­fah­rens­er­öff­nung geleis­te­ten Ver­gü­tung in Ansatz zu brin­gen,…

Mit der Eigen­ka­pi­tal-Nut­zungs­über­las­sung des bis­he­ri­gen Rechts (genauer: der stän­di­gen Recht­spre­chung) hat diese Rege­lung nichts mehr zu tun. Min­des­tens zwei neue Fra­gen stel­len sich bei ers­ter Lektüre: …

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